Ein Blick auf den Kalender – 17.03.2009 – in dicken roten Buchstaben steht da Ankunft Schatz – ein Blick aus dem Fenster – strahlender Sonnenschein, blauer Himmel… ich reibe mir die Augen – heute ist es endlich so weit – nach wochenlangem ausschließlich elektronischen Kontakt stand eine Woche zu zweit in Dänemark bevor. Nervös vor Vorfreude war ich bereits eine Stunde vor Stefans Ankunft am Bahnhof und nach schier endlos langem Warten erblickte ich ihn auf der Rolltreppe – ein toller Moment :)
Nach einer innigen Begrüßung machten wir einen kurzen Abstecher in mein Studentenheim und danach folgte sogleich ein Stadtrundgang durch Odense.
Sankt Knuds Kirke
Am nächsten Tag hielt das traumhafte Wetter an, sodass ich mit dem Zoobesuch nicht länger warten wollte. Mit den 6 Metern Höhe, die eine Giraffe erreichen kann, konnte nicht mal Stefan mit seinen 1,91 Metern konkurrieren.
Der Zoo in Odense ist nach Kontinenten aufgeteilt. Im Oceanium, dem bisher größten Projekt, läuft man unter den Tapiren, Flussschweinen, Affen und verschiedenen Vögel frei herum. Die Temperatur und Luftfeuchte steigen im Regenwald, die Vögel singen, und die riesigen Rundschwanzseekühe von 800 kg tummeln sich im Becken. Die Reise geht unter dem Wasser entlang, zuerst unter Süßwasser und dann durch die phantastische Welt des Korallenriffs mit den bunten Fischen. Die Reise endet im kältesten Gebiet der Welt, wo man auf eine große Gruppe von verschiedenen Pinguinarten trifft.
Ja, Odense ist ein tolles Städchen, aber wir wollen schließlich noch mehr sehen, also auf nach … KOPENHAGEN oder auf dänisch København [19/03-20/03]
FACTBOX
- mitteldänisch Køpmannæhafn = „Kaufmannshafen
- Kopenhagen liegt auf Dänemarks größter Insel Seeland
- 509.861 Einwohner
- 88,25 km²
Mit dem Zug ging es über die gigantische Brücke über den Großen Belt.
Ja, Odense ist ein tolles Städchen, aber wir wollen schließlich noch mehr sehen, also auf nach … KOPENHAGEN oder auf dänisch København [19/03-20/03]
FACTBOX
- mitteldänisch Køpmannæhafn = „Kaufmannshafen
- Kopenhagen liegt auf Dänemarks größter Insel Seeland
- 509.861 Einwohner
- 88,25 km²
Mit dem Zug ging es über die gigantische Brücke über den Großen Belt.
Gleich mal unsere Trinkfestigkeit austesten, denn die Dänen sind ja für ihre Vertrautheit mit dem Alkohol bekannt.
Im Schloss Rosenborg, das sich in einem wunderschönen Park erhebt, glitzern in der Schatzkammer die Kronjuwelen. Erbaut wurde das königliche Lustschloss Christians IV. von 1607-17.
Über die Fußgängerzone ging’s gemütlich durch die Altstadt zum Schloss Christiansborg, welches in seinen 600 Räumen das Parlament, den obersten Gerichtshof und die Repräsentationssäle der Königin beherbergt. Zweimal wurde das Stadtschloss der dänischen Könige von Feuern verwüstet, zuletzt 1884. Die jetzige Fassung stammt von dem Architekten Thorvald Jørgensen, der das Schloss in barockisierender Form wieder auferstehen ließ.
Unmittelbar neben dem Schloss Christiansborg befindet sich die Kopenhagener Börse (Børsen). Dieser Renaissancebau entstand zwischen 1619 und 1640 und ist mit seinem 54 Meter hohen Turm in Form von verschlungenen Drachenschwänzen ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Bis 1974 diente das Gebäude dem ursprünglichen Zweck als Kopenhagener Börse. Ebenfalls neben dem Schloss liegt die Königliche Bibliothek Dänemarks, die Nationalbibliothek.
Eine ebenfalls herausragende Sehenswürdigkeit ist der Nyhavn. Nyhaven, heute das Aushängeschild Kopenhagens, war früher auf Grund der zahlreichen Bordelle als Anziehungspunkt der Seeleute bekannt. Ein Restaurant reiht sich an das andere. In dem Kanal, an dem vor 200 Jahren die Segler aus aller Welt festmachten, legen heute Freizeitkipper mit ihren Booten und ehemalige Feuerschiffe an. Auch Hans Christian Andersen hat hier mehrere Jahre gewohnt.
Von Nyhaven aus tuckern stündlich kleine Touristenboote zur Lille Havfrue, auch bekannt als kleine Meerjungfrau. Für viele Touristen nicht sehenswert, war für mich hingegen die lille havfrue, geschaffen von Edward Eriken, die seit 1913 auf einem Stein am Ende der schönen Hafenpromenade sitzt, eine kleine Attraktion. Gestiftet wurde die kleine Meerjungfrau von Carl Jacobsen, Herr über die Carlsbergbrauerei.
Direkt neben der kleinen Meerjungfrau erstreckt sich das „Kastellet“, eine Verteidigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert mit Wassergraben, Schutzwall und Zitadelle.
Von der Lille Havfrue aus kann man wunderbar entlang der Promenade spazieren gehen und gelangt sofort zum nächsten Monument: Die St. Albans Kirche und der Gefion Brunnen.
Eine antike Sage erzählt, dass die Göttin Gefion die Insel Seeland von Schweden abtrennte.
Der schwedische König Gylfi bot der Göttin Gefion an, sie dürfe soviel Land nehmen, wie sie an einem Tag und in einer Nacht in Besitz bringen könnte. Nachdem sie ihre vier Söhne in starke Ochsen verwandelte, pflügte sie so tief in die Erde, dass sich das Land erhob und es ins Meer gezogen wurde. So entstand die Insel Seeland, an dessen Ostküste Kopenhagen liegt. Der Brunnen wurde im Jahr 1908 von dem dänischen Künstler Anders Bundgård entworfen und erbaut.
Lustig anzusehen ist CHRISTIANIA; die ca. 34 ha große alternative Wohnsiedlung in Kopenhagen.
Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer Freistadt lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. Man setzt auf Selbstregulierung hinsichtlich der Lösung von Konflikten. Eine Polizei gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als „Höchststrafe" den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen.
Es gibt vier unverletzliche Regeln in Christiania:
- Keine harten Drogen
- Kein Handel mit Gebäuden oder Wohnungen
- Keine Waffen
- Keine Gewalt
Von ehemals einigen Tausend Hippies, Aussteigern, Anarchisten und sonstigen Lebenskünstlern blieben heute rund 800 Menschen, teils nunmehr in der zweiten und dritten Generation. Nach wie vor ist Christiania eine Anlaufstation für Trebegänger, Obdachlose, Inuit (Grönländer) und andere, die am Rand der „normalen“ Gesellschaft stehen. Dennoch schottet man sich nicht gänzlich von der Gesellschaft ab, viele Christianitter arbeiten außerhalb der Siedlung, alle bezahlen ihre Steuern an den dänischen Staat – und zugleich einen Anteil an die eigene Verwaltung. Überhaupt ist das Leben in Christiania heute stärker konsumorientiert, als es den ursprünglichen Idealen der Hippie-Bewegung entsprach. Es gibt eine eigene Währung namens LØN (Lohn), die Münzen haben einen Wert von 50 Dänischen Kronen.
Autos und Motorräder sind in Christiania verboten. Alkohol wird in Christiania nicht zu den sogenannten „harten Drogen“ gezählt. Der Konsum sogenannter „weicher Drogen“ – zum Beispiel Marihuana und Haschisch – wurde in Christiania von der dänischen Regierung über dreißig Jahre toleriert und der Handel wenig behindert.
KOLDING
Am Wochenende beschlossen wir Philipp Maul, ein Freund von Stefan, in Kolding zu besuchen. Eine tolle Gelegenheit dieses Städtchen kennen zu lernen, zu plauschen und sich die Uni anzusehen.
Unter den wenigen Sehenswürdigkeiten (ist ja auch eine kleine Stadt) ist das Schloss von Kolding. 1808 brach ein Feuer aus, große Teile des Schlosses verbrannten. Erst 60 Jahre später begann der Wiederaufbau. 1930 war der Turm fertig. 1970 beschloss man dass Schloss in eine moderne Form zu bringen, die Arbeiten wurden 1993 beendet. Sehenswert wäre auch der Rittersaal, den wir uns auf Grund von Zeitmangel nicht ansahen.
Nach einem Rundgang in der Uni versorgte uns Philipp in seiner Wohnung mit Tee und Schokolade und nach einem kurzen Abstecher in ein örtliches Lokal mussten wir bereits wieder nach Odense zurückkehren.
Leider verging die Woche viel zu schnell und der Tag der Abreise war schneller da als erwartet. Es war eine wunderschöne Woche mit vielen Erlebnissen, gutem Essen (bis auf die Ausnahme im Hong-Kong-Restaurant ;)), langen Gesprächen, gemütlichen Stunden zu zweit.
Danke Liebling für die schöne Zeit, ich freu mich schon wenn ich dich in den Osterferien wieder sehe, ich liebe dich!